Gemeinsames Musizieren schweißt die Klasse zusammen / Leihinstrumente für alle

Die Realschule macht´s „mit Pauken und Trompeten“

Diepholz – Immer mittwochs gegen halb zehn wird es im Musikraum des Realschule ziemlich laut. 14 Schüler der Bläserklasse proben gemeinsam mit Posaune, Tuba und Co in einem Orchester.

„Meine Mutter meint, ich habe ziemlich viel Puste. Daher habe ich mich für das Kornett entschieden“, erzählt Emma Hohenhausen. Seit Beginn dieses Schuljahres erlernt die zehnjährige Schülerin der Realschule Diepholz das einer Trompete ähnliche Instrument. Die Schule hat mit der Klasse 5a eine sogenannte Bläserklasse eingerichtet. Emma sowie 13 weitere ihrer Mitschüler erhalten hier die Chance, Unterricht für Blasinstrumente wie zum Beispiel Querflöte, Posaune und Saxophon aber auch für Schlagzeug zu erhalten.

„Unser wichtigstes Ziel ist es, den Schülern auf diese Weise langfristig Interesse und Freude an der Musik zu vermitteln“, erklärt Stephan Klöpzig, musikalischer Leiter der Bläserklasse und stellvertretender Schulleiter, das Anliegen der Realschule. Die Freude an gemeinsamen musikalischen Erfolgen soll außerdem den Zusammenhalt der Kinder innerhalb der Klasse stärken. Dabei sind für die Bläserklasse wöchentlich drei Musikstunden vorgesehen. Der einstündige Instrumentalunterricht in Kleingruppen wird von drei Lehrern der Realschule sowie von zweien der Kreismusikschule übernommen.

„Fortschritte von der ersten Übungsstunde an“, das sei das Wichtigste, um die jungen Musiker bei der Stange zu halten, so Klöpzig. Daher musizieren die Kinder zwei Stunden pro Woche gemeinsam mit allen Bläsern aus der 5a. Das garantiert gleich zu Beginn einen vollen Orchesterklang. Begonnen wird dabei mit nur einem Ton. „Den zum richtigen Zeitpunkt zu beginnen und dann zu beenden, das ist für viele schon eine Herausforderung“, meint Klöpzig. Kurz vor den Herbstferien beherrschen die meisten Bläser bereits drei Töne. „Und bei fünf zeigen wir uns das erste Mal auf einer Bühne“, verspricht der musikalische Leiter.

Dabei ist das Erlernen eines Instrumentes nichts, was einem einfach so zufällt. Wie ein Sportler müsse man regelmäßig trainieren. 15 Minuten täglich empfehlen die Musiklehrer den Neulingen. Denn danach gehe einem Bläser am Anfang erst einmal die Puste aus.

Dass man gar nicht hineinblasen muss, das findet Domenik Raue (10) an seinem neuen Instrument so gut. Der Mitschüler aus der Bläserklasse hat sich nämlich für das Schlagzeug entschieden. „Mir gefällt es besser als Saxophon oder Tuba. Und man muss nicht so viele Knöpfe drücken“, meint Domenik. Aber wie die anderen auch träumt er vom ersten großen Auftritt. „I follow Rivers“, einen der Sommerhits 2012, möchte er so bald wie möglich spielen können und dann gemeinsam mit seinen Mitschülern aufführen.

 

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Proben begeistert in der Gruppe: 14 Schüler der neu eingerichteten Bläserklasse der Realschule Diepholz lernen seit Beginn des Schuljahres Posaune, Querflöte und Co.
Foto: Trubel-Banke/Realschule Diepholz

 

 

Text: Kreisblatt Diepholz / Mediengruppe Kreiszeitung