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Schüleraustausch Starogard Gdanski 2025

Ihr lieben netten Menschen des Vorstandes vom Förderverein Starogard e.V., die ich kennenlernen durfte, als sie so schön gemütlich um einen großen Tisch in der Gaststätte, in die die Dame, die mir die Tür öffnete, sagte, sie habe sowieso nur eine Gesellschaft zu Gast, saßen.

Ich schicke Euch ein großes Dankeschön aus dem schönen Starogard Gdański. Wir sind mit 24 Diepholzer Schülern unterwegs und machen hier ordentlich Kilometer – Zufuß. Bei kleinen Kindern würden wir abends behaupten: “Die sind heut‘ Abend gut müde; nicht so bei Jugendlichen! 😉

Der nette Busfahrer vom Kohorst, ein sehr weiser Mann, den wahrlich kein Wässerchen trüben kann und darum sehr gut ausgesucht ist, hat uns quasi nach Polen „geflogen“. Pünktlich nach 12,5 Stunden Reise, stiegen wir vor Ort aus. Am nächsten Tag haben die polnischen Familien alles gegeben, damit unsere Kinder einen tollen Einstieg in die Austausch­woche haben konnten. Es wurde fleißig gekocht, gewandert, geschwommen und geschaut, kein Kind steig nach diesem tollen Sonntag unglücklich in sein Gästebett.

Am Montag dann wurden sie vom Stadtpräsidenten, den Schulleiter:innen der beiden am Austauschprogramm beteiligten Schulen und vielen anderen Interessierten feierlich in der ehrwürdigen Aula des Liceums empfangen und begrüßt. Ein kleiner Junge sang Elvis Presley und kein Auge blieb trocken. An diesem Tag haben die Kinder u.a. auch noch sehen dürfen, wie unglaublich viele Geschäfte das örtliche Einkaufszentrum fasst. Sollte der ein oder andere Schüler aus Diepholz nicht wieder mit nach Hause kommen, dann hat er sich wohl entschieden, dass ein Leben in Nähe dieses Centers eines ist, das wahrhaft lebenswert erscheint.

Ihr Lieben! Dieses Jahr habt Ihr diese Schülergruppe finanziell unterstützt, damit sie sich den größten Backsteinbau Europas anschauen kann. Für das kommende Jahr solltet Ihr vielleicht über die Planung eines Großstadt-Einkaufscenters nachdenken 😉

Apropos: Die Marienburg war selbstverständlich unbedingt beeindruckend und jegliche Form von Gemecker blieb aus. Noch wertvoller aber war ein anschließender Besuch im ehemaligen Vernichtungslager Stutthof. Wir hatten das große Glück, dass unser Platzführer nicht nur deutscher Muttersprachler war, sondern auch noch ein Mensch mit einer ausgesprochen angenehmen Intonation. Ein Opa, der anschaulich und für jeden Schüler unweigerlich ergreifend freundlich erzählte und erklärte, was vor nunmehr 80 Jahren hier (und anderswo) Schreckliches geschah. Er erwähnte mit keinem Wort die AfD, bat die Schüler aber just im richtigen Moment des Ratterns in ihren Köpfen, sich immer gut zu überlegen, ob es wohl Sinn machen könnte, Menschen zu glauben, die behaupten, es gäbe einfache Lösungen für komplexe Angelegenheiten.

Unsere Schüler werden durch dieses Erlebnis den Geschichtsunterricht bereichern können, weil sie erzählen werden, was sie gesehen haben.

Ich habe ganz kurz „über uns geschwebt“, die Situation von oben betrachtet und aktiv daran gedacht, wie viel Wert ein jeder noch so kleiner Schüleraustausch über die Grenzen des eigenen Landes hinweg ist.

Jedes, das dazu beiträgt, dass diese Verständigung in Europa (oder auch über diese Trennungslinie hinaus) gelingen kann, gehört gedrückt. Darum schicke ich Euch, liebes Vorstand, an dieser Stelle eine Umarmung und sage Danke im Namen aller Füchte, die unsere Begegnung mit Polen in diesem schönen Mai 2025 tragen wird!

Und dieses Dankeschön gebe ich gleich heute in die Post, damit Euch der Gruß schnell erreicht.

Setzt Eure Arbeit fort und leistet damit weiter Großes!

Birgit Burwinkel